Das Pferd ist von seinem Wesen her ein Fluchttier mit äußerst scharfen Sinnen, es braucht klare Strukturen um seinen Platz zu finden. Zwang und Härte führen hierbei allerdings nicht zum Ziel.
Die Légèreté basiert auf dem absoluten Respekt dem Pferd gegenüber und verzichtet von daher auf jeden Einsatz von Gewalt oder Zwangsmittel. Sie richtet sich an alle Pferderassen und ist grundsätzlich auf alle Reitdisziplinen übertragbar.
Dabei ist es selbstverständlich, sich nicht nur den gut gebauten Tieren zu widmen, sondern auch jenen Geltung zu verschaffen, die von der Natur weniger gut bedacht sind.
Das Ziel der Schule der Légèreté ist ein Pferd, das möglichst vielseitig ausgebildet ist und jederzeit leicht an den Hilfen des Reiters steht.
Die Schule orientiert sich an alten Meistern der Reitkunst, bezieht aber neuere wissenschaftliche Erkenntnisse der Anatomie, Physiologie, Bewegungs- und Gleichgewichtslehre, Psychologie und Ethologie in ihre Weiterentwicklung mit ein.
Die Ausbildung nach der Légèreté setzt eine gründliche Kenntnis des Pferdes voraus und versteht sich nicht als fertiges beziehungsweise abgeschlossenes Konzept. Vielmehr stellt sie sich immer wieder infrage und verfeinert ihre Lehren und Methoden in dem Bestreben, ihre Effizienz zu steigern.
Reiterliche Hilfen werden auch als solche verstanden und dürfen nicht in Kraft- oder Gewaltakten enden.. Auch hier muss der Respekt vor dem Pferd oberstes Prinzip sein.
"Kraft spielt bei der Hilfengebung keine Rolle - das Pferd ist kein Fahrrad, das immer schneller wird, je kräftiger der Fahrer in die Pedale tritt." (Philippe Karl: Irrwege der modernen Dressur)
Grobes, autoritäres oder einfach nur ungeschicktes Handeln löst bei Pferden oft Schutzmechanismen wie Verspannung, Widerstand oder Widersetzlichkeiten aus, die den Lernprozess stören oder gar verhindern.
Vertrauen und Entspannung sind deshalb ebenso unabdingbare Voraussetzung für qualitativ hochwertige Arbeit wie eine korrekte Problemdiagnose. Ohne diese kann es keine wirksame Behandlung oder effektive Arbeit mit Pferd und Reiter geben.
Weiterführende Informationen findet man z.B. hier bei Philippe Karl und Bea Borelle.